Über zwei Jahre hat der ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger für das archäologische Landesamt in Schleswig Elmar Klemm unterwasser-archäologische Untersuchungen im Großensee durchgeführt – und damit ungewollt eines der wenigen freien Forschungsprojekte während der Corona-Lockdowns initiiert.
Am 27. August eröffnete das Stormarn´sche Dorfmuseum in Hoisdorf die Sonderausstellung „Abenteuer Wracktauchen im Großensee“ mit einer „Erlebnis-Vernissage“. Dabei sollte das Projekt greifbar dargestellt werden. Zu sehen waren und sind noch bis zum 1 Oktober 2022 neben Filmen, Zeichnungen und einer Bildergalerie auch 3D-Drucke aller Wracks, die nach aufwändigen Photogrammetrie-Aufnahmen erstellt wurden. Die Hobby-Forscher referierten zudem über dieses und weitere „Citizen-Science“-Projekte. Dabei konnte auch das eine oder andere Fundstück einmal aus nächster Nähe betrachtet werden.
Für die zahlreich erschienenen Besucherinnen und Besucher war es die besondere Gelegenheit, einmal hautnah zu erleben, mit welchen Methoden heute Forschung unter Wasser betrieben wird. Man konnte durch den Sucher einer professionellen Unterwasser-Kameraausrüstung blicken, ein vollständiges Tauchgerät schultern oder sich sogar an Bord eines Taucher- Einsatzbootes erklären lassen, wie man mit einem Sidescan-Sonar auf Wracksuche geht.
Zahlreiche Teilnehmer des Projekts am Samstag-Nachmittag vor Ort, um Fragen zu beantworten und spannende Anekdoten zu erzählen.
Wer noch einmal anschauen möchte, um was es ging, hier gehts zu den „HistoryTauchern“ (https://historytaucher.de/)
Für die besonders Interessierten steht in der Mediathek (https://historytaucher.de/) außerdem der vollständige Forschungsbericht zum Download bereit.
Elmar Klemm präsentierte am Samstag-Nachmittag in der geräumigen Diele des Bauernhaus „Am Thie“ des Stormarn´schen Dorfmuseums dem Publikum in der Erlebnis-Vernissage „Abenteuer Wracktauchen im Großensee“ zwei Zeichnungen, die der Taucher Alexey Konovalow (links im Bild) nach seinem Tauchgang angefertigt hatte. Das ist für die Dokumentation eines Fundes wichtig, da wegen schlechten Lichtverhältnissen und anderen Hinderungsgrünen das Objekt nicht vollständig und umfassend durch die Kamera erfasst werden kann.
Vor Filmdokumentation und Vortrag überreichte Projektleiter Elmar Klemm Großensees Bürgermeister Karsten-Lindemann-Eggers die Zeichnungen als Dank für das Ermöglichen des Projekts und die fortlaufende Unterstützung der Gemeinde. Museumsleiter Klaus Bustorf als Gastgeber begrüßte das zahlreich erschienene Publikum und eröffnete die Ausstellung. Der 1 1/2 stündige spannende Film- und Vortrag musste wegen der großen Anzahl wartender Gäste am späten Nachmittag wiederholt werden.